Leben Mode

Ein Gespräch mit: Designerin Angela Miklas

Februar 8, 2016

Der Zufall hat mich auf die Taschen von Angela Miklas aufmerksam gemacht. Ich wartete vor einem Club in Berlin auf meine Begleitung, die in ihren umwerfenden Isabel Marant Turnschuhen auf dem Weg zu mir war, und stand mir die Beine in den Bauch. Angela wartete ebenfalls auf ihre Begleitung und fragte mich nach der Uhrzeit. Danach kamen wir ins Gespräch. Wir plauderten über die Fashion Week, die für mich als Bloggerin und für sie als Ausstellerin Neuland war, um wenige Minuten später bei einem gemeinsamen Lieblingsthema hängen zu bleiben: Taschen!
Bevor wir uns in dem Gedränge des Bricks aus den Augen verloren, haben wir zum Glück noch Visitenkarten ausgetauscht. Ein Glück, das ich wenige Tage zu schätzen wusste, als ich mich durch ihr virtuelles Lookbook klickte. Ihre Taschen ließen mein Herz direkt höher schlagen, denn zeitloses Design trifft dabei auf unerwartet hohe Qualität. Angela Miklas produziert in Deutschland. Ihre Taschen sind handgefertigt und werden in traditionellen Manufakturen zum Leben erweckt.
Als die „Foldover Bag“ in „Bordeaux“ ihren Weg zu mir fand, war ich überglücklich. Die Schultertasche kann man auch als Clutch tragen, lässig und schick kombinieren. Die Details, von den Reißverschlüssen, bis zu den Nähten, sind hochwertig verarbeitet, das Leder ist schon jetzt butterweich und trotzdem robust. Besser geht es eigentlich nicht. Ich habe in den letzten Jahren viele teure Taschen gekauft und kann die Qualität von Lederwaren mittlerweile einschätzen. Für die Taschen von Angela Miklas vergebe ich die beste Wertung. Geliefert werden ihre Taschen in einem Staubbeutel, der die Tasche schützen soll.
Ich freue mich so sehr darüber die Designerin persönlich kennengelernt zu haben und sie in den nächsten Jahren bei ihrem, da bin ich mir sicher, großen Erfolg zu beobachten und vielleicht weiterhin begleiten zu können. Viel, viel Spaß mit dem Interview, das ich mit ihr geführt habe!
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Ein Gespräch über zeitloses Design und Langlebigkeit

Ich bin neugierig und immer an den Lebensgeschichten meines Gegenübers interessiert: Verrate mir doch bitte, warum und wie du Designerin geworden bist und woher deine Liebe zu Taschen kommt.

Eigentlich bin ich gelernte Grafikdesignerin, Produktdesign war damals Teil unseres Studiums. Mir war aber immer schon klar, dass ich mal etwas Eigenes entwickeln möchte. Dass es nun Taschen geworden sind, liegt an einer schicksalshaften Fügung. Es hätten genauso gut Waschmaschinen sein können. Meine Liebe gilt der Ästhetik und der Schöpfung schöner Dinge. Da bieten sich Handtaschen natürlich an. Die Arbeit mit Leder in Verbindung mit Illustration ist dabei etwas ganz Besonderes und war somit auch eine persönliche Herausforderung.

Wann hast du dein eigenes Label gegründet? Gab es eine Wendepunkt, der dir diese Entscheidung erleichtert oder dich dazu bewegt hat?

Nach fünf Jahren Werbeagentur kündigte ich meinen Job als Art Directorin, es war einfach an der Zeit. Ich ging nach Florenz und lernte in einer Bottega, wie man Taschen fertigt. Ich traf mich mit den verschiedensten Leuten aus dem Business und entwickelte mit einer Täschnerin aus Frankfurt die ersten Prototypen. Die Gründung war dann Weihnachten 2014 mit meinem Start bei August Pfüller in Frankfurt. Und, eine kleine Figur namens Lilli. Sie ist die erste Illustration, die ich anfangs auf eine Stofftasche druckte, um meiner besten Freundin ein besonderes Geschenk zu machen. Damit fing alles an.

Eine wunderbare Geschichte!
Was zeichnet „Angela Miklas“ aus, welche Philosophie steckt hinter deinem Label?

Zeitlos schön, individuell und qualitativ hochwertig – das ist es eigentlich schon. Die Trägerin soll meine Tasche mit Stolz und Würde tragen und sich möglichst lange daran erfreuen. Sie soll ihr ein zeitloser Begleiter in möglichst verschiedenen Lebenslagen sein.

Deine Taschen leben nicht nur von dem modernen und zurückhaltenden Design, sondern auch von ihrer Qualität. Hochwertige Materialien, produziert in Deutschland. Was ist der Hintergrund zu dieser Produktionsweise?

Die Qualität einer Handtasche zeigt sich vor allem in der Verarbeitung. Sie bestimmt die Langlebigkeit. Leider wollen immer alle billig und gehen ins Ausland. Doch leidet meist die Qualität darunter und das Preis-Leistungsverhältnis stimmt dann einfach nicht. Die Stadt Offenbach hat eine lange Tradition in der Lederverarbeitung und wir haben hier die besten Manufakturen vor Ort. Ich habe das Glück, mit den Besten der Besten arbeiten zu dürfen. Die Täschnerei ist ein wertvolles Handwerk, das es zu unterstützen und zu erhalten gilt. Deshalb ist es mir so wichtig, hier zu produzieren.

Welche Kriterien muss eine Tasche für dich erfüllen, um ein Lieblingsstück werden zu können, das einen Jahrzehnte lang begleitet?

Meine perfekte Tasche muss zeitlos schön und praktisch zugleich sein. Die Foldoverbag zum Beispiel kann man auf drei verschiedene Weisen tragen. Ob tagsüber zum Business-Trench, abends als Clutch zum Kleid oder casual auf Reisen, sie ist immer dabei.
Langlebigkeit ist ein weiteres Kriterium. Die alte Aigner meiner Großmutter trage ich jetzt noch. Es ist doch schön, wenn ein Lieblingsteil ganze Generationen überdauert. So soll auch eine MIKLAS sein.

Danke für einen Einblick in deine Arbeit, Angela!

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ANGELA MIKLAS  – exclusive handcrafted handbags

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