Literatur Rezension

Rezension: Die Martiniaffären!

August 28, 2013
Nachdem die deutsche Vogue den ersten Roma von Marion von Adlerstein in hohen Tönen gelobt hatte, habe ich ihn mir sehnlichst gewünscht und dann auch von meiner Oma geschenkt bekommen. Während der Klausurphase bin ich nicht besonders viel zum Lesen gekommen, aber in den Ferien habe ich es endlich geschafft die 440 Seiten zu genießen. Heute ist es dann also endlich mal wieder Zeit für eine Rezension, und los geht es!

In der Werbeagentur „Bofinger Adams Rawson & Keane“ geht es Anfang der 60 Jahre rund. Kreative Köpfe versuche die besten Werbefilme – und Texte in ganz Sydney zu produzieren, sitzen rauchend und mit rauchenden Köpfen in der Agentur oder in Restaurants und nutzen die freie Zeit, um die perfekte Wohnung, den perfekten Mann oder das perfekte Kostüm zu finden. Bea, Textchefin bei „BARK“ glänzt immer wieder mit blitzgescheiten Ideen, sicherem Auftreten und aufrichtigen Handlungen. Ihrer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt und die Probleme ihres Privatlebens lässt sie, professionell wie sie ist, nicht nach außen dringen. Die Filmproduzentin Desi, Millionen-Erbin und High-Society-Girl, arbeitet gegen den Willen ihrer Familie bei „BARK“. Für sie bedeutet die Arbeit in der Werbeagentur Selbstverwirklichung und Unabhängigkeit. Als sie in den Klatschblättern Schlagzeilen mit der Affäre, die sie trotz ihrer Verlobung mit dem Stararchitekten Tom unterhält, macht, schafft sie es sich von ihrer Familie loszulösen und ihre eigenen Wege zu gehen. Desi ist wie Bea eine aufrichtige, lebenslustige Frau, die mitten im Leben steht. All das will Stella, Landpomeranze und Naivchen, auch sein. Sie mogelt sich mit hinterhältigen Tricks von einer durchschnittlichen Sekretärin zur Texterin durch. Stella ist nicht in der Lage ihren stark eingeschränkten Horizont zu überschreiten. Ihr fehlt es an Kreativität. Dank Intrigen und Ideenklau schafft sie es für kurze Zeit in der höheren Liga der Werbeagentur mitzuspielen, aber der Absturz lässt zum Glück nicht lange auf sich warten. 

Das Buch „Die Martiniaffären“ ist eindeutig das schriftliche Pendant zu der Erfolgsserie „Mad Men“. Wie bei „Sterling Cooper“, der Werbeagentur aus „Mad Men“, geht es auch in diesem Roman um die Werbebranche, in der sich in dem Rausch der Pionierstimmung viele Intrigen bilden. Marion von Adlerstein, selbst in Sydney geboren und Werbefachfrau, erzählt witzig und in ausgereifter Sprache. Trotzdem hätte ich mir das Buch ein bisschen bissiger und nicht ganz so hervorsehbar gewünscht.

Rothaariges sagt:

„Wer gerne von Intrigen, dem Lebensstil der Sechziger Jahre und den Problemen aufsteigender oder bereits mächtiger Frauen liest, für den ist ´Die Martini-Affären´ ein unterhaltsamer Schmöker.“

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