Literatur

Bücher für ein ganzes Leben!

Juli 18, 2014
Es gibt viele Bücher, die Freude bereiten, den Leser zu einem besseren und weiseren Menschen machen und ihren ganz eigenen Charme haben. Wenn ich einen Artikel über all die Bücher schreiben würde, die ich einem guten Freund ans Herz legen würde, wären wir bei circa 200 Wälzern  – das ist also keine gute Idee. Es gibt aber nur eine handvoll Bücher, die meine Sichtweise nachhaltig geprägt haben und deren Inhalt mich wahrscheinlich mein Leben lang begleiten wird. An diese Bücher denke ich gerne zurück, lese sie ein zweites oder drittes Mal und sehe sie nicht nur als gelungene Literatur, sondern auch als eine Art Ratgeber und Wegweiser. In dieser Hinsicht stelle ich euch heute wohl meine Lieblingsbücher vor. Dabei soll es nicht um den Inhalt oder eine ausführliche Rezension gehen, sondern um das, was die Bücher für mich zu den Büchern meines ganzen Lebens macht. Falls ich zu einem dieser Werke bereits eine Rezension verfasst habe, werde ich euch diese natürlich in den jeweiligen Abschnitten verlinken. 
„Die Entdeckung der Langsamkeit“ wurde mir vor über einem Jahr von meinem lieben Vater empfohlen. Sten Nadolny berichtet in diesem Abenteuerroman von der Suche nach dem eigenen Rhythmus und von der Kunst in seiner eigenen Geschwindigkeit zu leben. In Zeiten, in denen in den Medien von der Entschleunigung des Lebens berichtet wird, weil wir alle nur noch dem nächsten Termin hinterher hetzen, ist dieser Roman genau das richtige. Die poetische Sprache, selber ruhig und langsam, vermittelt einen sensiblen Inhalt. Nach dieser Lektüre habe ich noch mehr als zuvor damit angefangen mich nicht hetzen zu lassen, mich nicht von anderen Irren, denen nichts schnell genug gehen kann, aus der Ruhe bringen zu lassen. Es gibt Fragen, auf die ich nicht mehr antworte und Dinge, die ich nicht mehr mache – das macht das eigene Leben deutlich einfacher.
Wer könnte „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“ von Milan Kundera nicht lieben? Der Roman ist nicht nur witzig und unglaublich intelligent geschrieben, sondern hat mich auch viel über Liebesbeziehungen, den Gedanken der ewigen Wiederkunft und die damit verbundene Lebensbejahung gelehrt. 
Wie einige von euch wissen, zählt Truman Capote zu meinen absoluten Lieblingsautoren – von ihm könnte ich euch jedes Buch empfehlen. Mal gehässig, mal einfühlsam, mal witzig. „Frühstück bei Tiffany“ ist natürlich eins meiner Lieblingsbücher, weil es von einem orientierungslosen und gleichzeitig bezaubernden Mädchen erzählt, und die schönste Sätze des letzten Jahrhunderts hervorgebracht hat. 
„Bei all ihrer schicken Magerkeit, strahlte sie eine Haferflocken-Gesundheit aus, eine Seifen – und Zitronen-Reinlichkeit, und auf ihren Wangen lag eine raue Röte.“

Was soll ich dazu noch sagen? Diese vermeintlich einfachen Sätze, in denen so viel Beobachtungsgabe und Ausdrucksvermögen steckt, sind das Beste an Truman Capotes Romanen. Sein wahres Meisterwerk ist in meinen Augen allerdings „Kaltblütig“. Nicht nur weil er damit ein neues Genre geschaffen hat, sondern in erster Linie weil er durch seinem doch verständnisvollen Umgang mit den Mördern der Familie Clutter den großen Wert der Empathiefähigkeit in den Vordergrund rückt. 
„Franny und Zooey“ wurde mir vor vier Jahren von meinem besten Freund ausgeliehen. Das Buch verbinde ich nicht nur mit einer tollen Zeit meines Lebens, sondern auch mit eigenen Sorgen und Ängsten, die in diesem Buch aufgegriffen und verständlich gemacht werden. Mit Frannys Sorgen über das Leben und dessen Sinn, kann ich mich nach wie vor gut identifizieren. Sie fühlt sich überwältigt von den vielen Entscheidungen, die auf sie zukommen und ist auf dem Weg herauszufinden, wer sie ist. Salinger schickt seine jungen Figuren, genau wie das auch bei „Der Fänger im Roggen“ passiert, hinaus in die Welt. Mich hat diese Novelle bewegt und zählt bis heute zu den schönsten Geschichten, die ich je gelesen habe.
Mit „Die Party bei den Jacks“  hat mir meine Mutter vor drei Jahren eine große Freude zum Geburtstag gemacht. Bei dieser Gesellschaftssatire lernt man zu beobachten und die eigene Gesellschaft gleichzeitig kritisch und belustigt zu analysieren. Thomas Wolfe beschreibt eine übersättigte, blinde Gesellschaft – dabei kann man viel über sich selbst und seine Mitmenschen lernen. 
Welche Bücher werden euch für ein ganzen Leben lang begleiten und prägen?

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