Leben Reisen

Meine Zeit im Hotel Vier Jahreszeiten Hamburg

März 17, 2017

Diese Woche war ich beruflich zwei Tage in Hamburg. Pünktlich zum Frühlingserwachen zeigte sich die Hafenstadt von der schönsten und sonnigsten Seite und ich hatte wunderbare Stunden, irgendwo zwischen Deadlines und Zukunftsplänen. Gewohnt habe ich im Hotel Vier Jahreszeiten Hamburg, das mich absolut überwältigt und mich für etwas mehr als 24 Stunden zur Prinzessin auf der Erbse gemacht hat.
Auf der Zugfahrt Richtung Norden habe ich ein Buch über das Leben und Werk von Pina Bausch gelesen, Musik gehört und Ewigkeiten aus dem Fenster geguckt. Zugfahren kann so schön sein, denn man ist schlecht zu erreichen, kann sich ungelesenen Büchern widmen (das Buch über Pina stand seit Weihnachten 2012 in meinem Regal) und ohne schlechtes Gewissen mitten am Tag ein Nickerchen abhalten. Ach.

Hotel Vier Jahreszeiten – familiäre Perfektion & viel Nostalgie

In den letzten Jahren habe ich viele tolle Hotels und Privatunterkünfte in Europa kennengelernt. Teils privat, teils beruflich konnte ich einige Eindrücke sammeln und in so manchen überdimensional großen Betten schlafen. Als ich Dienstagmittag vor dem Hotel Vier Jahreszeiten ankam, wurde mir schnell klar, dass dieses Hotel in einer anderen Liga spielt: Mein Koffer wurde mir direkt am Taxi, frisch aus dem Kofferraum, aus der Hand genommen, die Rezeption beglückte mich mit einem Zimmer-Upgrade, bestellte mir die Tageszeitung meiner Wahl und notierte sich meine Weckrufzeit. Soweit so gut.
Mein Zimmer, ein Paradies aus weichem Teppichboden, schweren Vorhängen und raschelnder Bettwäsche, ist in der Kategorie „wahr gewordener Mädchentraum“ einzustufen und als ich mich gerade an den Anblick des pompösen Raums gewöhnt hatte, wurde auch schon mein Gepäck geliefert. Perfektes Timing. Diese berühmte familiäre Atmosphäre, die dem Hotel an der Binnenalster nachgesagt wird, existiert tatsächlich. Obwohl alles poliert und luxuriös ist, kommt das Zwischenmenschliche nicht zu kurz. Die Mitarbeiter waren aufrichtig freundlich, aber auch für einen lockeren Spruch offen und einfach ziemlich unkompliziert.


Obwohl ich den ganzen Tag in meinen bequemen Turnschuhen unterwegs war, bin ich Dienstagabend todmüde in meinem Zimmer angekommen. Das befand sich zu diesem Zeitpunkt schon im Schlafmodus. Das Bett aufgeschlagen, die Bademäntel angewärmt, die Puschen am richtigen Fleck aufgestellt. Purer Luxus, an den ich mich ehrlich gesagt nur schwer gewöhnen kann – auch wenn es nur für eine Nacht ist. Ich bin einfach daran gewöhnt mein Bett selber aufzuschlagen. Trotzdem war der Service toll!
Nach einer kurzen Erholung habe ich mich an die Hotelbar gesetzt. Das mache ich immer so, wenn ich neu in einem Hotel bin, denn es gibt keinen besseren Weg das Personal und den Geist eines Hotels kennenzulernen. Die Bar des Vier Jahreszeiten ist fabelhaft! Ich, als riesiger Fan von den Fünfzigern, konnte mein Glück nicht fassen, als „Moon River“ aus den Lautsprechern drang, ich die Aschenbecher und die kleinen Bar-Lämpchen erblickte. An dieser Bar kann man Stunden verbringen und die ganze Realität vergessen. Überwältigend stilvoll. Und wenn mich eins begeistert, dann sind es nostalgische Bars mit freundlichen Kellnern. Genau dort, an dieser Bar habe ich also meinen Dienstagabend verbracht. Nüsschen knabbern, Cosmopolitan trinken und mit den wechselnden Sitznachbarn über Politik und maßgeschneiderte Anzügen philosophieren.
Solche Erfahrungen, diese nächtlichen Zeitreisen zurück in die Ära von Audrey, Marilyn und Truman machen diese Sternehotels aus. Wer nicht im Vier Jahreszeiten schläft, sollte wenigstens in der Bar vorbei gucken, um ein paar sorglose Stunden unter den Klängen von Henry Mancini zu verbringen.

 

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