Leben

|lifeupdate| Die Veränderungen am Ende des Sommers

Oktober 3, 2016

Ohne Gehör

Mit dem Wandel der Jahreszeiten verwandelt sich auch unser Leben. Von Tag zu Tag kaum merkbar, von Monat zu Monat in kleinen Schritten. An Feiertagen wie heute versacke ich gerne auf der Couch, gucke aus dem Fenster und kraule Bär hinter den Ohren. Die größte Veränderung, die das Ende des Sommers mit sich gebracht hat, betrifft genau diesen lieben Vierbeiner, der mir immer mehr ans Herz wächst. Die wohl liebste Hündin der Welt hat in den letzten Wochen beinahe ihr komplettes Gehör verloren und auch wenn ich froh bin, dass sie mit 14 Jahren immer noch durch den Wald stapft, Appetit zeigt und sich ihren neckischen Spieltrieb bewahrt hat, zerreißt mir dieser Verlust das Herz. Nicht weil er uns Menschen das Leben schwerer macht, sondern weil ihr nun der wichtigsten Sinn fehlt. Das verunsichert und macht unselbständiger. Mit intensiven Blicken und Gesten versuchen wir das schwache Gehör zu kompensieren und uns neue Wege der Kommunikation zu erschließen. Für all diejenigen, die selber einen Hund haben, wird das alles sicherlich verständlich sein. Neben den Komplikationen, die diese Veränderung mit sich bringt, führt sie mir mal wieder eines schmerzhaft vor Augen: Die Vergänglichkeit eines Lebens, die uns alle betrifft und vor der wir uns nicht schützen können. Natürlich, aber eben immer wieder traurig.

Bücher, Musik und Filme

Mit dem Bewusstsein über die Vergänglichkeit im Rücken lässt es sich aber dafür besser lesen. Die Kurzgeschichten von Zelda Fitzgerald sind wie erwartet grandios und nach meiner langen Leseliste, die ich euch in der letzten Woche vorgestellt habe, bin ich noch glücklicher über diese Veröffentlichung. Wenn ich nicht lese, höre ich im Moment gerne die Beatles oder noch einmal die Tracks von Loyle Carner. An der Filmfront habe ich dank eines Freunds den Regisseur Alejandro González Iñárritu für mich entdeckt. Literatur, Musik und Film sind kleine aber bedeutende Bausteine meines Alltages, die eine Jahreszeit und ihr Stimmungsbild prägen. Meins befindet sich im Moment zwischen Melancholie, dem Stil der Sechziger und einer großen Portion Tatendrang.

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Mode und Roadster

Für Retrostil-Stimmung sind nicht nur die Bücher und Filme mit denen ich mich beschäftige verantwortlich, sondern auch die Mode und Accessoires, die ich momentan liebe. Zur Jeans trage ich gerne eine mit Lammfell gefütterte Lederjacke, die mich seit vielen Jahren durch den Herbst begleitet und mir immer das Gefühl gibt eine robuste junge Frau zu sein. Mindestens genau so schick und besonders ist die neue Sonnenbrille von Chanel, die ich mir zu meinem Geburtstag geschenkt habe. Als ich durch den Hamburger Store schlenderte, ist mein Blick direkt auf die klassische, aber doch extravagante Brille gefallen. Lieblingsstück!
Und weil ich irgendwie in der falschen Zeit geboren bin und auf den Straßen nicht den neuen Autos mit hochentwickelter Technik, sondern alten Karren mit viel Verbrauch und Charme hinterher gucke, hat sich am Ende des Sommers ein weiterer materialistischer Traum erfüllt, der mich schmunzeln lässt. Meine BFF kann meinen Leitspruch „Die Zwanziger sind dafür da, um Cabrio zu fahren“ im Schlaf mitsprechen und deswegen war es nur eine Frage der Zeit, bis ich mein altes langsames Auto gegen einen noch älteren aber viel schnelleren Roadster eintausche. Egal, dass der Winter wahrscheinlich ziemlich ungemütlich in dem Schlitten wird und mir Reparaturen die Haare vom Kopf fressen werden – ich freue mich jeden Tag über mein tief grünes Auto, in dem ich laut The Doors oder Pink Floyd hören kann.

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Neue Organisation

Dieser Blogpost, mein erster im Oktober, ist außerdem ein Auftakt in einen neu organisierten Lebensabschnitt, denn im September habe ich meine Planungen, ob privat und beruflich, ziemlich schleifen lassen. Höchste Zeit wieder aktiv zu werden! Der vergangene Monat war zwar nicht sehr ambitioniert, aber dafür reich an Dates, langen Gesprächen und neuen Entdeckungen. Diese oft skurrilen aber auch sehr schönen zwischenmenschlichen Erfahrungen arbeite ich gerade, selbstredend unter einem anonymisierten Deckmantel, für meinen Blog auf. In den nächsten Wochen regnet es also neue Beiträge und Geschichten aus meinem Leben.

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