Bilder konservieren unsere Erinnerungen

Nach meinem Abitur habe ich angefangen zu fotografieren. Bilder haben aber schon viel früher zu meinem Alltag gehört, denn Fotos aus meiner Kindheit oder die Kunst, die an den weißen Wänden unseres Hauses hängt, haben mich stark geprägt, waren stets wichtige Gedächtnisstützen für meine Erinnerung und haben mein Leben auf eine behutsame Art konserviert. In den letzten Jahren habe ich dann die schönsten Momente mit euch online geteilt, unzählige Bilder auf meinem Blog hochgeladen und für die Ewigkeit, zumindest wenn mein Server will, festgehalten. Durch die Masse an digitalem Bildmaterial habe ich irgendwann ehrlich gesagt nicht mehr durchgeblickt. Auf mehreren Festplatten sind die Schnappschüsse der Jahre gespeichert aber bekommen an dieser Stelle irgendwie nicht die Aufmerksamkeit, die ich mir wünsche.
Bilder zu entwickeln, aus der digitalen Gefangenschaft zu befreien und ganz klassisch entwickeln zu lassen, ist deswegen zur Routine geworden. Ich zwinge mich dazu meine Lieblingsbilder zu entwickeln, sie in ein großes Album zu kleben und eine kleine Auswahl auch meinen Freunden und Familienmitgliedern zukommen zu lassen, die mich auf meinen Reisen oder durch einen ganz normalen Tag begleitet haben.

Bilder verschenken

Dank Smartphones können wir rührende Momente zwar umgehend teilen, aber ein Bild wirklich in der Hand zu halten, es sich in die Ecke eines Bilderrahmens zu klemmen oder auf seinem Schreibtisch zu positionieren, hat einen anderen Stellenwert. Bilder zu verschenken ist in unserer schnelllebigen Zeit deswegen immer eine tolle Geschenkidee, die ich mindestens vier Mal im Jahr ausnutze. Natürlich kann man Bilder nicht nur als entwickelte Fotografie, sondern auch als übergroßen Print, wenn es die Auflösung denn zulässt, oder ganz klassisch im Sinne der Neunziger als Tassenaufdruck verschenken. Ein Fotograf erzählte mir vor einiger Zeit, dass alle Bilder, die er Freunden geschenkt hat einen Ehrenplatz erhalten haben: Ob am Kühlschrank oder im Kalender – verschenkte Bilder sind kostbar.

Eigene Lieblingsbilder

Die vier Bilder, die ich euch oben zeige, halten alle einen besonderen Moment in meinem Leben fest. Links außen bin ich voller Lebensfreude in Wuppertal unterwegs. Ich erinnere mich gut an diesen sonnigen Herbsttag, weil meine Schwester und ich gemeinsam eine Heiße Schokolade im Café Engel getrunken haben, ich so stolz auf meine neue Tasche und in in diesem Moment zu 100 Prozent zufrieden mit mir war. Der regnerische Café-Tisch gehört nach Holland. Meine zweite Heimat, Middelburg, war in dieser Woche verregnet, aber wir saßen unter einem großen Sonnenschirm und haben die verregnete Stadt gelassen beobachtet.
Paris, Paris, Paris. Dieses kühle und klar Licht kann nur in Paris zustande gekommen sein und ja, in der Ferne sieht man den berühmten Turm. Diese Reise nach Paris hat mir nach einem schweren Jahr Kraft gegeben und mich zu mir selbst zurückgeführt. Unvergesslich und deswegen mit diesem Lieblingsbild konserviert. In der Collage seht ihr außerdem eine Aufnahme, die ich während einer Runwayshow gemacht habe. Meine erste Fashion-Week werde ich nie vergessen, weil damit ein großer Traum von mir in Erfüllung gegangen ist. Für mich persönlich ein sehr kostbarer Moment.

Dieser Beitrag ist in Zusammenarbeit mit Müller entstanden.