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Berlin Fashion Week im Zeitraffer

Januar 21, 2017

Verdammt war mein Koffer Dienstagmittag schwer, als ich ihn auf das Gepäckband am Düsseldorfer Flughafen wuchtete. Auf dem Weg zur Fashion Week packe auch ich zu viel ein, obwohl mich niemand fotografiert und es eigentlich völlig egal ist, wie ich aussehe. Weil ich aber mit dem Blick in den Spiegel zufrieden seien muss, habe ich weder an Gepäck noch an Mühe gespart und mich am Anfang der Woche voller Vorfreude auf den Weg in die Hauptstadt gemacht, um ein bisschen etwas von dem aufregenden Fashionweek-Trubel einzuatmen. Der Dienstag verging wie im Flug und ich war so froh mit Sarah ein bekanntes Gesicht am Ende des Tages zu sehen und mit dieser wunderbaren jungen Frau über Karriere, Beauty, Zahnärzte und inspirierende Städte zu reden. Gegessen haben wir im Ryong, einem guten asiatischen Restaurant mit außergewöhnlichen Gerichten.

Mittwoch 18.01.2017
Leonie Mergen und Modesalon mit Catrice

Viele der Runway-Shows haben dieses Jahr im Kaufhaus Jandorf stattgefunden, das direkt an der Brunnenstraße liegt und bis 1945 tatsächlich als Kaufhaus genutzt wurde. Danach wurde das Gebäude zum „Haus der Mode“ der DDR und noch ein bisschen später zur Veranstaltungsfläche für Kunst und Co. Die Atmosphäre ist mit einer Mischung aus historischem Berlin und modernen Industriedetails passend für die Fashion Week und hat den Designern die Möglichkeit gegeben ihre Werke in der tristen Szenerie zu inszenieren. Verliebt habe ich mich auf der kleinen Verkaufsfläche in den flauschigen Pullover von PerretSchaad, der aber leider (weil unbezahlbar) von mir zurückgelassen werden musste. Die erste Show meiner Woche, nämliche die von der jungen Designerin Leonie Mergen hat mir einen guten Start in die Woche bereitet. Während mir die Linien ihrer Kleidung gut gefallen haben, war mir die Stimmung ihrer Show zu melancholisch.


Nach meinem kurzen Stopp im Kaufhaus Jandorf bin ich im Schweinsgalopp ins CHIPPS, einem gemütlichen Restaurant in Mitte, gedüst, um dort das Presseteam von Catrice zu treffen. Bei dem Lunch reihte sich ein Girlboss an den nächsten und es war toll die Geschichten und Gedanken der einzelnen Blogger, Redakteurinnen und Pressevertreterinnen zu der Berlin Fashion Week aufzusaugen. Gestärkt haben wir uns dann auf den Weg zum Kronprinzenpalais gemacht, in dem jedes Jahr der Berliner Mode Salon stattfindet. Dort präsentieren Designer ihre neuen Kollektionen oder nutzen die pompösen Räumlichkeiten, um ihre Shows zu inszenieren. Dank Catrice, einem der Sponsoren des Modesalons, konnte ich dieses Jahr wieder eine Runde durch die Ausstellung drehen, Designer und Menschen aus dem Verlagswesen bei ihrer Arbeit beobachten und mich selber von klugen Designs inspirieren lassen.
Ganz weit vorne lag dieses Jahr für mich Vladimir Karaleev. Ich liebe seine Kleidung, weil sie tragbar und ehrlich ist. Die Schnitte sind locker aber trotzdem scharf gezeichnet, die Materialien eine Mischung aus fließend und starr. Ganz viel Liebe für den langen Bleistiftrock, den er zu dieser wunderbaren Bluse und dem karierten Pullunder kombiniert hat.
Nach der Gruppenpräsentation im Kronprinzenpalais habe ich noch in mehreren Beauty-Lounges eine Pause eingelegt, bin durch das KaDeWe gehüpft und habe mich Abends vor dem besten Ramen der Welt wiedergefunden.


Donnerstag 19.01.2017
Julia Seemann, Marina Hoermanseder und Girls-Talk

Obwohl ich für jeden Abend eine aufregende Party in meinen Kalender gepinselt hatte, bin ich an den Abenden in meiner grandiosen Unterkunft im Prenzlauer Berg geblieben, um mich von dem vielen Laufen und den bunten Eindrücken zu erholen. Als ich mich Donnerstagmorgen auf den Weg zu der Show von Julia Seemann gemacht habe, war ich wieder voller Tatendrang und Aufregung. Aus der ersten Reihe hatte ich einen fantastischen Blick auf die starken Looks. Frauen mit fransigen Kurzhaarschnitten oder unordentlichen Pferdeschwänzen schwebten in Overknees, hoch geschnittenen Mom-Jeans, Lackjacken, Karo-Jacketts und mit schillernden Ohrringen an mir vorbei – wahnsinnig schön. Julia Seemann hat mit ihrer Kollektion den Zeitgeist und mein Verlangen nach selbstbewussten Frauen gestillt, die eine Mischung aus weiblichen und absolut lässigen Kleidungsstücken tragen, ihre Leidenschaft für glitzernden Kitsch mit ihren Accessoires ausleben und durch und durch „badass“ sind. Für mich die mit Abstand beste Show der Woche.

Beschwingt habe ich nach der ersten Show des Tages den Kronpinzenpalais hinter mir gelassen und mich durch die Sale-Abteilung der Galeries Lafayette gewühlt, bis ich traumhafte Jil Sander Boots in meiner Größe gefunden und gekauft hatte. Zwischenzeitlich habe ich meinen Hunger mit einer Portion Sushi bekämpft und mich kurzfristig in einen dunkelgrünen Pullover verliebt, den ich aber, ganz tapfer, zurückgehängt habe.
Die letzte Show der Woche war die von Marina Hoermanseder, bei der es nur so von Stars und Sternchen gewimmelt hat. Der Andrang von Fotografen und TV-Teams war groß und ich war froh als die Lichter endlich ausgingen und wir alle einen Blick auf die intensiven und weiblichen Teile der Designerin werfen konnten. Die Show, eine Reise durch Ballabende, Disconächte und elegante Festivitäten hat uns all das präsentiert, das Frauen ausmacht: Zerbrechlichkeit, Starrsinn, Freude und Verführung. Dank Catrice konnte ich diese beiden Shows ganz vorne miterleben und habe jede Minute davon genossen, danke!
Nach der Show bin ich mit der U-Bahn zurück Richtung Rosa-Luxemburg-Platz gedonnert, um Mira zu treffen und mit ihr über viele skurrile Dinge zu plaudern. Es war toll sie nach zwei Jahren, bei Kaffee und leckeren Marzipan-Schnecken wieder zu sehen. Girlcrush!

Meine Fashion Week Vlogs 


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1 Comment

  • Reply Ellie Januar 24, 2017 at 8:48 am

    Wow, wie toll!;)
    Muss ich mir unbedingt auch mal anschauen.

    http://www.blogellive.com

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