Leben

Zurücklehnen, Zeit für Musik.

Januar 27, 2014
Sich bewusst für eine Sache Zeit zu nehmen, kommt in meinem Leben leider oft zu kurz. Die geborenen Multitaskerin arbeitet gerne gleichzeitig an mindestens drei Dingen.  Die Kombination aus aufräumen, dabei ein Video gucken und mit seinem Freund schreiben bedeutet Entspannung. Lernen, nebenbei Emails beantworten, Fotos bearbeiten und Telefoninterviews führen bedeutet Arbeit. All diese Dinge bringe ich gerne und meistens auch erfolgreich unter einen Hut und viele Aufgaben gleichzeitig zu erledigen ist meine Art, um viel zu schaffen. Darin bin ich mittlerweile so geübt, dass sich selten „Flüchtigkeitsfehler“ einschleichen oder ich Termine oder Verpflichtungen völlig vergesse. Allerdings merke ich nach solchen Stunden auch, wie meine Gedanken kreisen und sich Unruhe in meinem Körper ausbreitet. Sich regelmäßig dazu zu zwingen, sich auch mal nur auf eine Sache zu konzentrieren hilft mir, die Gedanken wieder zu sortieren. Für mich sind solche Momente die Ruhe vor dem Sturm. Zwar vor einem produktiven, aber vor einem Sturm. Obwohl ich meine Art und Weise Aufgaben zu erledigen nicht ändern möchte und auch zufrieden mit dem bin, was ich schaffe, genieße ich diese ruhigen, bewussten Momente sehr. In stressigen Zeiten wie diesen, greife ich dann lieber zu meinen Kopfhörern und meiner Lieblingsmusik, als zu einem Buch. Das Lesen fehlt mir sehr und ich freue mich schon darauf, wieder viel lesen zu können. Aber wenn man so viel für die Uni lesen muss und sich den ganzen Tag mit Texten auseinandersetzt, ist Musik hören doch die entspannendere Wahl.

Um mich von Leistungsdruck, Nervosität und Verpflichtungen frei zu machen, höre ich momentan am liebsten jazzige Platten. Mal traurig, mal fröhlich, mal voller nostalgischer Assoziationen. Natürlich sind die Regale in meinem Zuhause voll mit guter Musik, aber es gibt doch immer wieder Phasen, in denen man stets zu den gleichen Platten greift. Für mich sind das momentan „Liquid Spirit“ von Gregory Porter, ein Best Of von Chet Baker und „Closing Time“ von Tom Waits. Gregory Porter beschwingt, Chet Baker entspannt und Tom Waits erinnert. Eine gute Mischung für einen Abend voller Musik. 
An dieser Stelle soll es nicht darum gehen, welche Musik ich höre, sondern wie ich sie höre. Schallplatten klingen nicht nur wunderschön, sondern haben noch einen weiteren, großen Vorteil. Sie binden ihren Zuhörer an einen Raum, an einen Platz, an ein Haus. Schallplatten müssen aufgelegt und umgedreht werden. Sie zwingen einen dazu, sich bewusst mit dem Musikhören auseinanderzusetzen, sich darauf zu konzentrieren und sein Handeln auf diese Beschäftigung auszurichten. Nichts zu tun, außer Musik zu hören, ab und an die Lautstärke zu regeln, neue Platten aufzulegen und das Knistern des Plattenspielers zu hören, ist pure Entspannung. Probiert es aus! 
Um meine Mitmenschen nicht zu stören, greife ich häufig auf Kopfhörer zurück. Meine Urbanears habe ich vor über drei Jahren in Berlin gekauft. Seitdem begleiten sie mich. Toller Sound, angenehmes Tragegefühl für humanen Preis!

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