Leben

Der böse Neujahrs-Sog und das Leben im eigenen Rhythmus!

Januar 10, 2014
Weihnachten und Neujahr war alles noch bestens. Viel Zeit zum Lesen, Reden, Fotografieren. Für die schönen Dinge des Lebens. Dass man sich irgendwann wieder von diesem Ferien-Luxus verabschieden muss ist mir auch klar, aber dieser raue Umschlag hat mich doch ein bisschen aus der Bahn geworfen. Die erste Woche in der Uni, nach dem Jahreswechsel, war desillusionierend und ermüdend. Dieser böse Neujahrs-Sog reißt einen aus der weihnachtlichen Nostalgie und beraubt einem jeder Erholungsreserve, die man sich über die Ferien versucht hat anzuhäufen. Sich wieder an seinen Alltag zu gewöhnen und sich in der langatmigen und allseits nach Erfolg strebenden Welt der Wissenschaft zu akklimatisieren, fällt mir ganz besonders schwer. Zu schön und interessant sind die Bücher, die zuhause gelesen werden wollen und die anderen fabelhaften Dinge, mit denen ich mich stundenlang beschäftigen und auseinander setzen könnte. 

Umso glücklicher kann ich mich schätzen mit den liebsten Menschen auf Erden über all das reden zu können. Mit ihnen das Studium, Studium seien zu lassen und mich mit ihnen gemeinsam für die wirklich wichtigen Dinge des Lebens zu begeistern. Seiner Arbeit, seinem Studium, seinen schulischen Verpflichtungen nachzugehen ist wichtig, ja. Noch wichtiger allerdings ist, sich selbst nicht zu verbiegen und für sich und nicht für andere, die eigenen Prioritäten zu setzen. Sich selbst Freiräume schaffen und sich nicht dem Druck des ständigen Vergleichens mit anderen auszusetzen, ist mir besonders wichtig. Mich interessiert es nicht, wie schnell andere studieren können oder wie gut sie ihre Arbeiten schreiben. Ich versuche mich von all dem frei zu machen und in meinem Tempo, auf meinem Level zu arbeiten und mich dabei nicht beirren zu lassen. Um diese Art und Weise zu leben zu verstehen und, viel wichtiger, schätzen zu lernen ist es ratsam Sten Nadolnys „Die Entdeckung der Langsamkeit“ zu lesen. Meine Rezension zu diesem weltbewegenden Buch, findet ihr hier.  Auch mir hat dieser Roman geholfen, meine eigene Geschwindigkeit, meinen eigenen Rhythmus zu finden. Dass man diese Fähigkeit nicht von heute auf morgen erlernt, ist klar. Auch mir gelingt es immer noch nicht täglich, aber die ruhigen Stunden, in denen ich mit mir und der Arbeit, die ich verrichte im Einklang bin, werden immer mehr. Meinen Alltag komplett auf meinen eigenen Rhythmus umzustellen und den Druck immer mindestens genau so gut, so schnell, so klug wie andere zu sein komplett von mir abfallen zu lassen ist mein größter und wohl schwierigster Vorsatz für 2014.

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